ThyssenKrupp Quartier

Bereits der Auslobungstext für den internationalen Architektenwettbewerb zum ThyssenKrupp Quartier in Essen verlangte nach einem konsistenten, in sich geschlossenen Gebäudeensemble als Leitidee. Kein steil in die Höhe strebender Solitär, sondern eine flächige und auch flexible Struktur leichberechtigter Bauten, die flexibel auf Veränderungsprozesse innerhalb des Konzerns reagieren können, sollten entstehen.

Mit dem übergeordneten Prinzip „Schale – Kern“ setzte sich der gemeinsame Entwurf der JSWD Architekten und Chaix & Morel et Associés gegenüber 105 weiteren Wettbewerbsteilnehmern durch. Die Einrichtung von designfunktion Essen griff diesen Gedanken auf und übertrug ihn ins Innere.

Auf dem Campus dominieren Fassadenkonstruktionen aus metallischen Werkstoffen. Glas verleiht diesem tragenden Gerüst eine filigrane Struktur. Gleichzeitig schafft die durchgängige, geschosshohe Verglasung der Etagen ein Gesamtbild von Offenheit und Transparenz. Zudem sorgen sie für einen höchstmöglichen, natürlichen Lichteinfall und damit verbunden ein helles und freundliches Arbeitsambiente. Böden, Decken und Büromöbel aus hellen Materialien sollen diese Wirkung unterstützen und verstärken. Bei dunklen Materialien dominieren daher glatte Oberflächen.

Alle Gebäude umschließen eine gemeinsame Mitte. Sowohl beim Headquarter (Q1) als auch beim Q2 forum und den benachbarten Verwaltungsgebäuden Q5 und Q7 wirkt die Architektur auf diese Weise zentriert. Im Innern spiegelt sich das harmonische Gesamtbild trotz einer eigenständigen Formsprache der Büroeinrichtung wider. Ihre enorme Funktionalität und flexiblen Kombinationsmöglichkeiten verleihen den Büros bei aller Klarheit eine gestalterische Tiefe. So setzte designfunktion Essen beispielsweise für das ThyssenKrupp-Management Schreibtisch- und Stauraumlösungen aus den Renz-Kollektionen ein. Die Programme „Sono“ und „Inline“ wurden hier gekonnt kombiniert. Gemeinsam mit den Bürodreh- und Besucherstühlen „Headline“ von vitra und dem dynamischen „ON“ von Wilkhahn werden die drei Bürodrehstuhlserien allen Bedürfnissen gerecht. Zeitlose Design-Klassiker von Charles und Ray Eames runden das Einrichtungsrepertoire ab.

Der ThyssenKrupp Campus

Das kubusförmige Gebäude Q1 bildet das Zentrum des ThyssenKrupp Quartiers. Über 500 Mitarbeiter finden hier ihren Arbeitsplatz. Mit einer Höhe von 50 Metern überragt es die übrigen Gebäude, ohne diese zu dominieren. Im Q2 forum, dem Ort für Austausch und Projektarbeit, arbeiten internationale Teams zusammen. Auch die Gäste werden hier empfangen. Ein Sitzungs- und Veranstaltungssaal bietet bis zu 1.000 Personen Platz. Ebenfalls untergebracht: das Gästekasino und die Mitarbeiterkantine „zwischenzeit“. Gleichzeitig fließt im Q2 forum die unterirdische Logistik für das gesamte ThyssenKrupp Quartier zusammen. Die zwei L-förmigen Baukörper Q5 und Q7 bilden gemeinsam ein Ganzes. Dabei wurde die skulpturale Gliederung als gestalterisches Element genutzt. So setzen Loggien und Wintergärten Einschnitte und unerwartet Akzente. Während im Q5 rund 220 Mitarbeitern untergebracht sind, finden im Q7 etwa 300 Angestellte einen Platz. Brücken, die beide Komplexe verbinden, lockern das Gebäudevolumen auf.

Das ThyssenKrupp Quartier in Essen – eine (innen)architektonische Komposition.

DETAILS zum Projekt

  • Objekt
  • ThyssenKrupp Quartier
  • Bauherr
  • ThyssenKrupp AG, Essen
  • Baubeginn
  • 2007
  • Fertigstellung
  • 2010
  • Architekturbüro
  • JSWD Architekten, Köln
  • Atelier d'architecture CHaix &
  • Morel et associés, Paris
  • Innenarchitekt
  • Frauenhofer Institut
  • Ausführung
  • designfunktion Essen
  • Kollektionen
  • Renz, vitra., Wilkhahn

Fragen & Kontakt

  • Projekt Ansprechpartner
  • Horst Marré

Ambiente Bilder